69. Berlinale 2019/Forum AFRICAN MIRROR Ein Film von Mischa Hedinger
Filed under: Allgemein
69. Berlinale 2019/Forum
AFRICAN MIRROR
Ein Film von Mischa Hedinger
Ein kluger Titel. Ein kluger Film. Sechs Jahre lang tauchte der schweizer Filmemacher Mischa Hedinger in das Archiv von René Gardi. René Gardi war seit Anfang der 50iger Jahre ein Afrika-Reisender gewesen. Von seinen Expeditionen brachte er Fotos, Filme und Tagebuchaufzeichnungen mit und tingelte damit durch die Schweiz. Er hielt Dia-Vorträge und bestückte Fernsehsendungen über „seine schönen Wilden in seinem Arkadien“. So prägte er ein Bild von Afrika nicht nur für Generationen von Eidgenossen.
Mischa Hedinger (Buch, Regie, Schnitt) hat für diesen Film keine einzige Szene selbst gedreht und verzichtet (Gott sei Dank!) auf eine Stimme aus dem OFF. Er läßt Gardi´s Dokumente für sich sprechen und kreiert damit seinen „AFRICAN MIRROR“. Der Film ist so geschickt (de)montiert, dass der Spiegel in tausend Stücke zu zerbrechen scheint und uns in ein künstlerisches Spiegelkabinett entführt, in dem wir uns ständig selbst spiegeln und uns heftig den Kopf stoßen.
Koloniale Strukturen bestimmen immer noch das Weltgeschehen. Das koloniale Erbe ist ein gewaltiges Dilemma, das wir nie mehr los werden. Wir müssen damit leben. Jeden Tag aufs Neue. Der Film ist nach 84 Minuten zu Ende, aber die Bilder und mein Spiegel hören nicht auf zu blitzen.
Comments
Tell me what you're thinking...
and oh, if you want a pic to show with your comment, go get a gravatar!