viva FLUXUS
Deutschlandfunk
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Freitag, 10.04.2015, 20:10 Uhr
VIVA FLUXUS Mein Leben mit Vostell
40 Jahre lang war Mercedes Guardado de Vostell die Frau an der Seite von Wolf Vostell, des wohl bekanntesten Fluxus-Künstlers, der diese Bewegung Anfang der 60er-Jahre mitbegründet hat. Fluxus wollte die Grenze zwischen Kunst und Leben aufheben. Alles sollte fließen: KUNST=LEBEN=KUNST.
Das Publikum wurde zum Protagonisten der Happenings. Man wohnte im Atelier, und auch im Privaten wurden die Grenzen fließend. Als sich Mercedes und Wolf 1958 in Guadalupe kennenlernten, war Wolf ein unbekannter Maler und Mercedes eine junge Lehrerin, die gerade zu unterrichten begonnen hatte. Hals über Kopf folgte sie ihm nach Köln.
Noch heute spricht Mercedes von ihm als „Vostell“ und nennt ihn weder beim Vornamen noch „meinen Mann“. Sie war Muse, Mutter, Modell, engste Mitarbeiterin, Museumsgründerin, Familienunternehmerin. Obwohl inzwischen schon 81 Jahre alt, ist sie immer noch die künstlerische Direktorin des Museo Vostell Malpartida und hält das bewegte Erbe lebendig. Viva Mercedes! Viva Fluxus!
zwei Madrileños in Berlin
Mi 15.10.2014 22:04 – 23:00 Uhr
FEATURE
Nuria und Daniel, zwei Madrileños in Berlin
Von Rilo Chmielorz
Nuria und Daniel sind zusammen mit Gus, ihrem Hund, nach Berlin gekommen. Daniel ist 38, Nuria 34. Er ist promovierter Mathematiker, sie hat schon vor vielen Jahren ihr Jura-Studium abgebrochen. In Madrid gab es keine Arbeit mehr. Die Entscheidung, die krisengebeutelte Heimat zu verlassen, war nicht einfach, denn die spanischen Familienbande sind eng.
In Deutschland hofft das Paar, seine Zukunft noch einmal neu gestalten zu können. Die Wahl fällt auf Berlin, nicht nur weil hier eine alte Freundin von Daniel wohnt, sondern auch weil Berlin Freiheit verheißt. Der Familienzwang fällt weg. Wie gehen die beiden damit um? Was werden sie innerhalb eines Jahres in Berlin erreichen?
Regie: der Autor
Produktion: rbb / DLF 2014
– Ursendung –
komponieren auf Augenhöhe
the drones – so lautet der Titel der Komposition von Laurie Schwartz, ein Stück für Cello und Sprach-Samples, das sie 2015 für die Cellistin Ulrike Brand geschrieben hat. Uraufgeführt haben sie das Stück beide zusammen gewissermaßen als Dialog auf Augenhöhe am 17. Februar in der Reihe „Unerhörte Musik“ im BKA in Berlin-Kreuzberg.
Im Vorfeld hatte Laurie Gespräche mit Ulrike aufgezeichnet über die Musik, das Leben und das Cello. Daraus hat Laurie eine Vielzahl kurzer Samples editiert. Die Partitur für Cello ist strukturell ebenfalls wie „gesamplet“ – jeweils kürzere Phrasen. Beide Akteurinnen haben die freie Wahl sich zu entscheiden, was gespielt bzw. an Samples zu gespielt wird. So ergibt sich ein feinsinniger Dialog aus dem musikalischen Material, gleichwohl er durch Zufall bestimmt ist. Ein Stück ästhetischer Indifferenz vom feinsten, der uns im Hintergrund („the drones“) einen wunderbaren Meta-Diskurs über Musik als Seinszustand bietet, während das Cello uns trägt. Über gute sechs Minuten wurden wir Zeuge einer großen musikalischen Intimität.