jakarta jam, Feature von Rilo Chmielorz

April 20, 2014 by · Leave a Comment
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SWR2 Feature am Feiertag

Sendung am Montag, 21.4. | 15.05 Uhr | SWR2

Indonesiens Hauptstadt Jakarta ist die Boomtown par excellence in Südostasien: Wolkenkratzer schiessen wie überdimensionierte Pilze aus dem Boden; ein Drittel des Wirtschaftswachstums wird hier erarbeitet und die Durchschnittsgehälter sind etwa viermal so hoch wie im Rest des Landes. Wirtschaftliche und soziale Beschleunigung könnten kaum schneller sein. Und dennoch scheint es so, als würde sich diese rasante Beschleunigung hier selbst in den Stillstand versetzen. Die Mega-City droht an ihrem „traffic-jam“ zu ersticken: für 2014 ist bereits der totale Kollaps hoch gerechnet. 30 Millionen Menschen im Grossraum Jakarta fahren täglich 40 Millionen mal von A nach B und wieder zurück. Das bedeutet täglich zwischen vier und sechs Stunden im Auto, auf dem Moped oder im Bus, Jakartas einzigem öffentlichen Verkehrsmittel. Der Verkehr zieht sich wie ein zäher Lindwurm in Zeitlupe von Norden nach Süden und von Osten nach Westen.

 

totenkopf

tiger

 

palaver

vermummt

 

„Es drängt sich alles zur Landschaft …“

April 6, 2014 by · Leave a Comment
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Eine Mammutschau im Museum für bildende Kunst in Leipzig (noch bis zum 22.6.2014): Kleine Landschaften, mittlere Landschaftsformate und Riesenschinken. Allein die Masse macht es nicht: haftet doch der Mehrzahl dieser wuchtigen „Landschafts-Stilleben“ hinter fingerdickem Firnis etwas kaltes Artifizielles an. Es könnten Vorlagen für historische Bühnenprospekte sein, die durch Lichteffekte möglicherweise auf der Bühne dann doch zu einem Minimum an Tiefe gereichen. Die dargestellten Menschen wirken wie aufgesetzte Playmobil-Männchen. Ich empfinde diese Show als körperlos-protestantisch.

Das anschließende Konzert in der altehrwürdigen (protestantischen)Thomas-Kirche verstärkt die Empfindung: mit großer Präzision singt der Chor die Motetten, aber ich bleibe unberührt, allein zurück: auch die Musik spielt sich wie hinter fingerdicker Firnis ab. Bin vielleicht selbst nur Playmobil-Figur. Plötzlich verspüre ich Heimweh nach rheinischem Katholizismus.

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Putin´s Spiele (Putin´s Games)

Januar 23, 2014 by · Leave a Comment
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Filmtipp:

Putin´s Spiele (Putin´s Games)

von Alexander Gentelev

auf ARTE am 28.1.2014 um 20.15

auf MDR am 2.2.2014 um 22.20h

Putin hat als Austragungsort für die Olympischen Winterspiele 2014 den einzigen Ort in ganz Russland ausgewählt, an dem selbst im Winter milde Temperaturen herrschen. In Sotschi schneit es nie. Ein melagomanes Unternehmen unter subtropischer Sonne. Gentelev zeigt in einer subtilen, eindringlichen Filmsprache  ein fast Czechow´sches Drama: Olympia steht auf trockengelegtem Sumpf, erbaut mit dem Sumpf der Bestechung. Im Sumpf wird das Drama möglicherweise auch wieder versinken.

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Garten der Lüste – Jardin de las Delicias Fluxus-Oper von Wolf Vostell

November 22, 2012 by · Leave a Comment
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Am 27. Oktober wurde die Fluxus-Oper „Garten der Lüste“ von Wolf Vostell im Museo Vostell, Malpartida-Caceres, erstmals in voller Länge in Szene gesetzt. Die vier Akte hatten innerhalb des Museumsgelände verschiedene Spielorte innerhalb der Vostellschen Installationen. Die fünf Sängerinnen (A. Jessulat, A. Clementi, M. Laginestra, Rosario Cruz und Delia Agundez) lieferten unter der musikalischen Regie von Jose Iges und der künstlerischen Leitung von Mercedes Vostell-Guardado eine hochspannende Performance. Vostell kommentierte sein Werk „als einen Anti-Garten, als Garten der Schreie der Menschheit“. 1982 hatte Vostell diese Fluxus-Oper als radiophone Komposition für RadioBremen innerhalb des Festivals Musica Nova realisiert. Vostell hätte in diesem Jahr seines 80igsten Geburtstag gefeiert. Nun hat seine Witwe dafür gesorgt, dass dieses Werk, das an Aktualität nichts verloren hat, doch noch einmal aufgeführt wurde. Ein gelungenes Fluxus-Ereignis, das man hoffentlich demnächst noch einmal anderenorts sehen wird.

 

90 segundos de mi realidad

November 22, 2012 by · Leave a Comment
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„90 Sekunden meiner Wirklichkeit“, Klangkunst-Workshop mit Studenten der Kunstakademie Altea vom 5.- 8.11.2012

 

 

 

el sonido apareciendo de la nada – der Klang, der aus dem Nichts ertönt

November 22, 2012 by · Leave a Comment
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Vortrag von Rilo Chmielorz über die „acoustic shapes“ der Firma w-a-x an der Kunstakademie in Valencia am 9. Nov. 2012, 12h

El desarrollo cientifico de un material poliester llamdo „acoustic shapes“ por parte de unos jovenes ingenieros de Berlin (http://www.w-a-x.com/) hace posible crear una instalación sonora sin alta voces. La artista sonora alemana Rilo Chmielorz acaba de realizar una instalacion sonora a base de „acoustic shapes“ colaborando con el artista Uli Fischer en Berlin. Fue la primera vez que se comprobo ese material en un contexto artistico. Su charla gira entorno de sus experiencas recientes y presentará los „acosutic shapes“ a los alumnos.

ART/JOGJA/12, Kunstmesse in Yogyakarta, Indonesien

Juli 20, 2012 by · Leave a Comment
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ART JOG/12

zur Zeit findet in Yogyakarta, dem kulturellen Zentrums in Indonesien, noch bis zum 28. Juli nun schon zum fünften Male die ART JOG statt. 883 Künstler bewarben sich um Teilnahme, von denen 150 ausgewählt wurden. Das Motto der diesjährigen Show steht untern dem Titel „Looking East – a gaze upon Indonesian Contempory Art“. Wie sehen sich die jungen Künstler selbst ? Was haben sie dem vermeintlichen westlichen Blick auf sie entgegen zu setzen ? Die Ergebnisse sind für meine „westlichen“ Augen hochspannend: hier scheint es eine vibrierende, dynamische junge Generation von Künstlern zu geben, die sehr selbstbewusst, konzeptuell brilliant einen Prozess der Identitätsfindung widerspiegelt.

 

calle velázquez, madrid

März 11, 2012 by · Leave a Comment
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fotoreportage vom 23.2.2012:

verfall der geschäftsstrasse „calle velázquez“, die noch vor einigen jahren als „milla de oro“ (gold-meile) galt, im noblen stadtviertel „salamanca“ mitten in madrid

 

 

 

 

 

 

 

 

zwei „nach-denkwürdige“ Ausstellungen in Köln:

Dezember 27, 2011 by · Leave a Comment
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DENKEN, die diesjährige Museums-Installation im Kolumba-Museum und

KÖLLE ALAAF UNTERM HAKENKREUZ im NS-Dokumentationszentrum.

 

Erstere Museums-Installation erinnert mich an das Wittgenstein-Zitat: „Wovon man nicht reden kann, darüber sollte man schweigen“. DENKEN erschliesst sich dem Besucher hier non-verbal: ein Heer von 45 alten Schreibmaschinen, die sich längst in Schieflage befinden, schweigen den Betrachter an und stellen doch tausend Fragen: wieviele Gedanken wurden auf diesen Maschinen festgehalten ? Wieviele Gedanken aber konnten nicht (mehr) aufgeschrieben werden ?

Der Zeichenstift ist die verlängerte Hand des Gedankens – Denken als performative Handlung – ein Punkt, eine Kurve, drei Striche – jedesmal nimmt der „zeichnerische Gedanke“ eine neue Wendung, sucht, versucht sich zu manifestieren, selbst das „Durchstreichen“ entkommt der Gedanken-Handlung nicht.

Dazwischen das Denken im Gebet –  in der Andacht  – (etymologisch betrachtet), denken wir (an) etwas – ein Hausaltärchen oder das Blockbuch „Ars Memorandi notabilis“ beide aus dem 15 Jh. Die Gedanken sind frei, aber nur, wenn wir bereit sind, uns zu erinnern.

http://www.kolumba.de/

 

KÖLLE ALAAF UNTER DEM HAKENKREUZ erinnert mich an den Philosophen Louis Althusser, der in seinen Schriften aufzeigt, dass es in einer Gesellschaft keine ideologiefreien Räume gibt. So zeigt die Ausstellung, dass die NS-Ideologie selbst vor der volkstümlichen Kunst des Karnevals nicht Halt gemacht hat und gerade das Volkstümliche („wir sind alle eine grosse Volksgemeinschaft“) gnadenlos instrumentalisierte. Der Wunsch des Volkes sich „zwanglos“ zu unterhalten ebnete den Nationalsozialisten den Weg dafür. Die wenigen Bühnen-Künstler, die ihren freien, kritischen Gedanken treu blieben, riskierten die Konfrontation mit der Gestapo. Die jüdischen Karnevals-Künstler erhielten Berufsverbot. Rührend zu sehen, dass die nach Los Angeles emigrierten Juden an der West-Coast den Kölschen Karneval weiterleben liessen.

Eine akribische Dokumentation, die sehr umfassend endlich mit einem (typisch kölschen) Mythos aufräumt, der Kölsche Karneval sei während des Dritten Reiches unabhängig gewesen.

http://www.nsdok.de/

gerhard richter painting

September 29, 2011 by · Leave a Comment
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„malen ist eine andere art des denkens“ (gerhard richter)

ein spannender film von corinna belz, ein grossartiges dokument über einen philosophischen maler ….

 

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